#kyrgyztan #projektradria2
Und damit wäre unser Allreisehöhenrekord gebrochen. Am 25.3.2024 erklommen wir bei eiskaltem Nieselregen im Anti-Atlas 1847m - heute schoben wir bei Gegenwind, Blitz und Donner unsere Räder auf das Vordach der Welt - 2062m! Anscheinend braucht es immer etwas Schietweter für einen Höhenrekord.
Und ja, dass man fast drei Jahre durch Eurasifrika radeln kann ohne an der 2000m-Marke zu kratzen, das grenzt schon ein wenig an routenplanerischen Genie.
Die letzten 2-3000 Radkilometer wie gewohnt, grob und pauschal zusammengefasst.
Es möge sich ein tiefes, stinkendes Loch auf jedem postsowjetischen Bahnhof auftun für all die uniformierten Wichtigtuer, Ahnungslosen und Panikverbreiter, die einen vor jeder Zugfahrt mit aller Autorität erklären, dass eine Zugfahrt mit Fahrrädern und soviel Baggage NIEMALS möglich sein würde.
Und ich fall tatsächlich jedesmal wieder ein wenig drauf rein! Auf nach #Kirgisistan - Land N°28 !
Es ist wie als würde der Horizont aufklappen und auf einmal deutlich mehr Tiefe und Intensität haben.
Dazu die gleichen herzlichen Menschen (homo centralasiaticus sovieticus), aber deutlich weniger pro Streckenkilometer. Jede Menge Pferde, frische Luft und immer wieder beste Aussichten.
#Kasachstan - wir sind sehr angetan.
Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben in Zentralasien eine Fahrradwerkstatt zu finden, der wir Vertrauen können. Und dann kam "Velo Zapchasti" in #Taschkent
Um mich selbst zu zitieren: "Radnomade - so du nur annähernd in der Nähe von Taschkent sein solltest und ein Malheur mit deinem Rad erfühlst, du wärst nicht ganz bei Trost, solltest du diese Werkstatt auslassen! Absolute Empfehlung!!!"
https://vivaperipheria.de/2019/12/02/ratgeber-fahrradschrauber-die-es-drauf-haben/
Der Seattle Peace Park! Hier sieht man etliche Keramikfliesen (ca. 10.000) Diese Fliesen wurden in den 80er Jahren von Schulkindern aus Seattle hergestellt. Seattle und #Taschkent sind seit 1973 Partnerstädte. Die erste Städtepartnerschaft zwischen einer US-amerikanischen und einer sowjetischen Stadt. Schade, bitter und auch ein wenig scheiße, dass man solch einen Ort vergammeln lässt, während gegenüber der drölfzigste Bürophallus für den baldigen Leerstand hochgezogen wird.
Man kann bei 41°C melodiös japsend auf das Ende aller Zeiten hoffen.Man kann sich aber auch zur nächsten Metrostation schleppen um die zweitschönste Metro der Welt zu bestaunen.
Wobei ich mit "zweitschönste" nun ein wenig hadere. Der Pomp und Prunk, die imperiale Wucht der Moskauer Metro bleibt unübertroffen, doch die Taschkenter Metro wirkt mehr wie ein abgestimmtes Gesamtkunstwerk. Schwierig zu vergleichen. Beide sind einzigartig und deutlich interessanter als ein Baggersee!
Ganze vier Grenzübergänge gönnt man sich auf der 2330km langen Landgrenze zwischen #Usbekistan und #Kasachstan. Drei davon befinden sich aktuell in Renovierung! Na, dann wollen wir mal hoffen, dass sich das letzte Schlupfloch nicht auch noch schließt.
Der Weg hierher wurde immer einschüchternder, imperialer, galaktischer. Nun stehen wir an der vielleicht wichtigsten Keuzung Zentralasiens (Samarkand-Duschanbe-Taschkent) wir entscheiden uns gegen den Trend unter all den Seidenstraßennomaden. Kein Pamir-Highway für uns - wir nehmen Kurs auf Taschkent und das immergrüne Almaty.
Wegen genau sowas sind wir vor knapp drei Jahren aufgebrochen: Die Illusion von unberührter Natur, selten gewordene Stille, spektakuläre Aussichten und Luft! (Ich glaube, ich habe seit dem Kaspischen Meer erstmals wieder mit Genuss, ja nahezu Wollust eingeatmet.) Leider genügt das Fahrrad immer seltener um der Zivilisation derart radikal zu entfliehen. Daher ist nun die Wandersaison für Zentralasien offiziell eröffnet. 1.Kapitel: Fan-Gebirge
Das A bis Z aus ZentralAsien
https://vivaperipheria.de/2025/06/07/wissenssplitter-22-von-aralkum-bis-zoroastrismus/
Jaja, keine natürliche Versickerung von Regenwasser, daher Überschwemmungen, verminderte Grundwasserneubildung und Störung des Mikroklimas. Außerdem Vernichtung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere und so weiter und so fort...
...aber nach 1111km (kein Scherz!) maroder, usbekischer Schüttelrüttelpiste hatte ich mir geschworen, die erste spiegelglatte Asphaltstraße etwas zu kuscheln.
Салом Тоҷикистон! Hallöchen #tajikistan
Samarkand.
Sprachlos. Einfach nur sprachlos.
Seit Jahrtausenden ist dieser Flecken Erde zwischen Buchara und Samarkand von einem ausgetüftelten System an Kanälen und Kanälchen durchzogen.Überall sieht man buntgewandete,lachende Frauen und knorrige Männer mit gestickten Käppchen und bis an den Schnauzer mit Goldzähnen bewaffnet das Land bearbeiten.Dazwischen tummelt sich ein gerüttelt Maß an Kindern,die sich bei unserem Anblick mit der rechten Hand ans Herz fassen und mit ernster Miene "Salem Aleikum" rufen.
Der letzte von drei Tagen Pause in #Buchara. Pause für die Beine, aber keineswegs für die Sinne. All das hier bleibt weiterhin unwirklich. Diese Ornamentuniversen und Schnörkelgalaxien - eine Welt wie man sie nur aus Märchen oder anderen Fantasiewelten kennt. Und jetzt spaziert man hier lang als wäre es das Normalste der Welt. Und das, nachdem man zuvor drei Tagen der alternativlosen Reizlosigkeit der Wüste ausgesetzt war.
Extremkontraste bei #projektradria2 #seidenstrasse #Uzbekistan
Es wird gesagt, dass das Licht nicht vom Himmel auf #Buchara herabsteigt, sondern von der Stadt selbst in den Himmel emporsteigt. Mag sein. Aber für heute machen wir das Licht aus. Denn das war zweifellos die härteste Tour unserer gesamten Reise - physisch wie mental. Die Duchquerung der Wüste Qizilqum - 460km in 4,5 Tagen bei Backofentemperaturen und ruppigen Winden durch eine komplett reizlose Landschaft - wir sind komplett durch. Auftritt Buchara: Morgen!
Die offizielle Lobhudelei! #Aserbaidschan - wer hätte das gedacht?!