@Orkan_der_rechtspflege @praesolgka
Frage: wie gerecht ist Justitia?
In Freiburg gibt es die Gruppe 'Court Watch'. Menschen, die öffentliche Prozesse besuchen. Vor allem solche, die sonst kaum jemand besucht. Das Verwaltungsgericht (VG) verhandelt zum Beispiel täglich Klagen von migrantischen Menschen, die um ihren Aufenthalt kämpfen. Laut Pressestelle des Freiburger VG wurden alleine 2025 bis Mitte August, über 3.000 solcher Klagen von Betroffenen eingereicht.
In der Regel vor leeren Stuhlreihen. Oder das Strafgericht: jenseits öffentlichkeitswirksamer Prozesse kommen fast nie jemand. Eine öffentliche 'Geheimjustiz'. Dazu kommen in Freiburg noch Arbeitsgericht, Sozialgericht und Landesarbeitsgericht.
Da ist jene Somalierin die weinend zwei Stunden lang ihre Fluchtgeschichte erzählt (beim VG).
Oder ein Mann, mittleren Alters aus dem Obdachlosenmilieu: für den Diebstahl von Fleisch, Alkohol und einen Fahrrad, sowie einem Tritt gegen die Brust eines anderen Obdachlosen, zu einem Jahr sechs Monaten (ohne Bewährung) verurteilt.
Wer öfters als Zuschauer:in Prozesse besucht, sieht eine Klassenjustiz am Werk: hier eine junge Frau, verteidigt von einem Professor Dr. aus Köln, weil sie auf der Autobahn zu dicht auf das vor ihr fahrende Auto auffuhr, dort ein junger Mann aus Guinea, der ohne anwatlichen Beistand um seine Zukunft in Deutschland vor dem VG kämpft......
Pressemitteilung VG Freiburg:
https://verwaltungsgericht-freiburg.justiz-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Presse/Verwaltungsgericht+an+der+Belastungsgrenze/?LISTPAGE=23505200
Radiobericht über die Somalierin:
https://rdl.de/Bericht_mit_Interview_Asyl_Verfahren_Januar_2025
Prozessbesuch zu den obdachlosen Menschen:
https://breakdownthewalls.site36.net/2025/07/26/prozessbesuch-im-rahmen-der-a-tage-in-freiburg/