Alles in der Tiefe

Was ich da unten
suche und manchmal
finde ist etwas
von dem viele nicht
wissen dass es in
ihrer Welt existiert
Werde ich gefragt
wo Heimat ist
antworte ich dass
dieser Planet
niemals Heimat
war ist oder sein wird
Nur in meiner Tiefe
ist wundervolle Heimat
Da ganz unten
Tiefe Sinnlichkeit
Meine wilde
Blumenwiese
Tausend Farben
Tausend Düfte
Tausend Sonnen
Ich lasse Euch
die schmale Welt

05/2025

Tanz im Schatten

Sehen was geschieht
Nicht begreifen was
mich erschüttert
Hören der Worte
und der Tapete
mehr glauben
als den Ohren
Nicht Teil dieser
Realität sein und
kein Teil der
Welt in allen
anderen Realitäten
Weltenlos und doch
Boden unter den
Füßen und Haut
an meiner Haut
Essen das sättigt
obwohl die Wut
mich schon ewig
hungern lässt
Durst nach Zorn
Verlangen nach
Endlosigkeit und
ewigem Tanz im
eigenen Schatten

05/2025

Ein sehr liebenswürdiges Gedicht von Erich Fried:

Ein Versuch

Ich habe versucht
zu versuchen
während ich arbeiten muß
an meine Arbeit zu denken
und nicht an dich
Und ich bin glücklich
daß der Versuch
nicht geglückt ist

Konstrukt

Ich bin in einem
Konstrukt gefangen
Meinem Konstrukt
Darin gehalten
durch mein Herz
Mich dürstet nach
geben nicht nach
nehmen denn
genommen habe ich
Genommen habe
ich sanfte Blicke
leise Worte Lachen
mehr als genug Tränen
Genommen habe
ich Zweifel in dir
Wut und Schweigen
Mich trennen
vom Konstrukt
bedeutet ein
Schritt in die
endgültige Leere
Niemand wartet an
diesem dunklen Ort

05/2025

Das #Todesurteil für den iranischen Lyriker wurde von einem „Revolutionsgericht“ gesprochen, das dem Angeklagten „bewaffneten Aufstand“ und „Krieg gegen Gott“ vorgeworfen habe. In seinen politischen Gedichten setze sich Peyman Farahavar für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein. #Lyrik #Gedicht #Literatur

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/iran-will-lyriker-sheyda-wegen-politischer-gedichte-hinrichten-110461774.html

AUSCHWITZ IST

Auschwitz ist
In Oświęcim bei Krakau
In Polen

Auschwitz ist
In Oświęcim nieselt es Kälte im Oktober
Scheint nur selten die Sonne

Auschwitz ist
In Oświęcim gibt es ein Zimmer mit grünen Gardinen
Das Fenster blickt auf Raben im Hof

Auschwitz ist
In Oświęcim wohnt das Grauen
Nur zwei Straßen weiter

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#auschwitz #gedicht #gedichte #lyrik poesie #poem #poetry

Vor dem Fenster
Wächst ein Baum
Singt ein Vogel
Sein Morgen/Abend/Lied jeden Tag
VERGISS DAS NICHT das Leben
Ist dieser Vogel in diesem Baum

Weit im Osten fällt Schnee
NICHT WEIT GENUG im Osten
Ist unsere Geschichte
In einen anderen Boden geschrieben
Um nicht jeden Tag gelesen zu werden
Von unseren Augen

1945-2025

24.01.2025

Wortgebirge

In meinem Kopf
Subduktionszonen
Gangliendrift
Konvektion aller
Zweifel Ideen
Emotionstäler
und -höhen
Gefühlstektonik
Die Wortgebirge
wachsen an und
müssen raus
Es risse mir
den Schädel
auseinander
und das Herz
entzwei
verlöre ich
Finger Füller
das Schreiben
Der wirkliche
und wahre
Leuchtturm
in diesem
Leben

05/2025

Anfang Ende

Die Stunde beginnt
wie die letzte endet
Der Tag beginnt
wie der letzte endet
Die Woche beginnt
wie die letzte endet
Und das Jahr
Ihr wisst was ich meine
An den Beginn des
Lebens erinnern
wir uns nicht
und das Ende wird
vielleicht das Eintauchen
in eine weiße Welt sein
und daran erinnern
können wir uns
nicht mehr
Also ausbrechen
Aus der Stunde
dem Tag der Woche
dem Jahr dem Leben
Neue Erinnerung
hereinlassen
Das ist mehr
als schwer

05/2025

Plötzlich Stille

Diese plötzliche
Stille ist verheerend
Ein Strom aus
Säure in meiner
Seelenlandschaft
Frisst sich hinein
ins Gefühl ins
Vertrauen in die
Zuversicht in all
meine Gedanken
an eine schöne
Zukunft
Wenige Worte
Kurze Sätze
Ein Gedanke an
jemand Geliebtes
kann die Stille
bezwingen kann
die Stille aus dem
Inneren verbannen
Am Morgen noch
im zarten Hauch
am Abend peitscht
Schweigen mein
Herz bis es
blutet

05/2025

Glaubensworte

Glauben was
gesagt wurde
und gesagt wird
Glaube an das
Vertrauen und
glaube dem
Vertrauten und
doch sind es
nur Worte
Wir kennen nicht
die Gedanken
dahinter
Wollen wir sie
kennen denn
es ist möglich
dass sie uns
nicht gefallen
Also glauben
wir lieber den
Worten und
werfen jeden
Zweifel in den
Brunnenschacht
Bis aller Zweifel
dort unten modert
und uns alles
Vertrauen um die
Ohren fliegt

05/2025

Eine Rezension von Helmuth Schönauer zu meinem aktuellen Gedichtband auf "Lesen in Tirol".
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https://lesen.tibs.at/node/8243

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https://pablomartinezcalleja.blogspot.com/2025/05/llovizna-cobarde-feigen-regen-chuva.html

Die Ameise

Der Ferdinand
war waldbekannt
als Ameise
auf Amtsreise.
Er trug, echt krass,
sogar ’nen Pass.

Die Majestät,
die er berät,
entsandte ihn
zur Küche hin,
dass er finde
Obst und Rinde.

Küchenreste,
die er teste,
sollt‘ er melden.
Unser‘m Helden
galt pro Auftrag
nur ein Werktag.

Wenn sein Ausflug
etwas eintrug,
kam die Legion,
geschickt vom Thron.
Und Ferdinand
war Kommandant.

So weit nicht

So weit würde
ich nicht gehen
Nicht wertlos
Einen Wert habe
ich noch in mir
Aber nutzlos
So weit würde
ich gehen
Nutzlos in den
meisten Belangen
Zumindest in dem
was zwischen uns
Menschen so geschieht
Wert habe ich
wenn ich an einem
Tisch sitze und
euch Gedichte
vorlese und wenn
ihr geklatscht habt
und freundlich
Wiedersehen sagt
bleibt der Nutzlose
zurück und schaut
aus dem Fenster

05/2025