Ivan Kavanagh – „Never Grow Old“ (2019)
Der Tod riecht hier nach feuchtem Holz. Genauer: Nach dem Holz eines Sarges in frischer Erde. Hier verschluckt der Boden jede Hoffnung. Kein großes Westernkino, kein Mythos von Eroberung – nur Matsch, Regen und die Leere einer Welt, die nur von Gewalt zusammengehalten wird. Selten habe ich einen Western gesehen, der so sehr nach einem alten Friedhof aussieht. Vielleicht, weil hier ein Ire auf die Gründungsfantasie Amerikas blickt und ihr alle Illusionen nimmt. (3sat, Neu!)
Emilio Estevez, Martin Sheen – „Dein Weg“ (2010)
Der einzige Grund für mich, diesen Film zu sehen, war die Konstellation: Martin Sheen vor der Kamera, Emilio Estevez dahinter. Vater und Sohn, die gemeinsam einen Film schaffen, so direkt und sichtbar, ist eine Seltenheit in Hollywood. Der Jakobsweg dagegen wirkte eher wie eine Zumutung. Überstrapaziert von Selbsterfahrungsberichten, überhöht von Kirchenfolklore, in Deutschland endgültig re-popularisiert durch Hape Kerkelings Bestseller. Ein Trend, der mich eher abschreckt. Zumal mir meine ziemlich katholische Kindheit ohnehin wenig Lust auf Pilgerwege hinterlassen hat. (ARD)
Sean Baker – „The Florida Project“ (2017)
Der „amerikanische Traum“ wurde zum ersten Mal wohl mit der Unabhängigkeitserklärung von 1776 beschrieben: „Life, liberty and the pursuit of happiness.“ Allerspätestens unter Trump pervertierte sich dieses Versprechen einer Nation an sich selbst, zum Slogan derer, die ihn sich noch leisten konnten. Freiheit manifestiert sich in Deregulierung (und dem Mauerbau), Glück definiert sich nur noch durch Konsum. Sean Baker zeigt die Rückseite dieses Traums – Das Leben, ausgerechnet im Schlagschatten von Disney World. (3Sat)
Logan George, Celine Held – „Topside“ (2020)
Kein Mensch hat auf einen solchen Film gewartet. Deshalb musste eine:r ihn drehen. Kein Kino für Netflix&Chill, kein Wohlfühl-Indie, der Sie nach Feierabend entspannt. Es ist ein Schlag gegen die kollektive Brust (nicht nur) der USA. Hey, sieh her, sieh zu! (3Sat)
Claire Danes, Jim Parsons – „Ein Kind wie Jake“ (2018)
Vor sieben Jahren konnte diese Geschichte vielleicht noch wie ein intimes Indie-Drama aus Brooklyn wirken, aber heute erkennen wir, dass der Film eine Vorwarnung war. Denn längst nicht nur in den USA hat sich seither ein Kulturkampf entfesselt, der gegen jede Form von Förderung von Vielfalt und geschlechtlicher Selbstbestimmung aufmarschieren lässt. Kulturkrieger:innen streichen systematisch Programme, verbannen Bücher aus Schulen, säubern Lehrpläne und selbst das Fernsehprogramm. Zu unserem Glück aber noch nicht bei 3Sat. (3Sat)
Just a month to go before the #Cindependent Film Festival!
Cincinnati’s Home for Independent Filmmaking opens it's doors Sept. 18th. Tickets are on sale NOW!
#FilmFestival #IndependentFilm #ShortFilm
https://www.cindependentfilmfest.org/
The premiere page for Wicked Deeds Chapter Three is live! It premieres this Friday, the 15th at 1pm Eastern!!
People who would never be doing the things that they are doing, and doing a terrible job at it.
#MovieReview on #LetterBoxd.
#Horror #IndieHorror #IndieFilm #IndependentFilm
Great #film choice by CERN CinéClub last night: Die Welle (The Wave), directed by Dennis Gansel.
It's set in a high school, where a school project about #autocracy spirals out of control. The school serves as a microcosm of German society. The film was made in 2008 but its themes are bang up-to-date.