Den Sommer eingeläutet
Das Sechseläuten ist ja das Fest, an dem der Böögg als Zeichen des Winters verbrannt wird und so herausgefunden werden soll, ob es einen guten Sommer gibt: Je schneller, desto besser.
Umrahmt wird das Ganze mit grossem Brimborium: Kinderumzug am Sonntag; kilometerlanger Zug der Zünfte am Montag, mit vielen Reitern, männlichen Zünftern, weiblichen Ehrendamen, Musikformartionen, männlichen und weiblichen Gästen, mit vielen Blumen und viel Wein.
Ich liess es mir nicht nehmen, bei der Arbeit früher Schluss zu machen, um zuerst den Böögg und dann den Zug der Zünfte zu besuchen.
Eindrücklich eigentlich: Um 15:45 war die Spitze des Zuges bereits fast beim Bellevue. Ich schlenderte der Strecke nach zurück, bis ich mich kurz vor 17 Uhr ausklinkte. Dort jedoch – in der Nähe des Globus, ganz unten an der Bahnhofstrasse – waren die Helfer nach wie vor fleissig dran, die Pferde und Wagen von der einen Seite mit dem Fussvolk von der anderen Seite zusammenzusetzen. Dieses – das Fussvolk – war mir bereits zuvor begegnet. Wo es sich wohl aufgereiht hatte?
Diese Gruppen würden wohl keine Chance mehr erhalten, den Böögg nochmals aus der Nähe zu sehen – auch wenn er sich mit 26:30 Minuten recht Zeit liess und es vorzog, vor dem grossen Knall an Kopf und Körper ganz zerfleddert zu werden.
Ein unwürdiger Abgang im Übrigen, so als leeres Holzgerüst …