»Das Internet zurückerobern« - ein Slogan, der in Petitionen und Initiativen gerne bemüht wird. Der Effekt? Meiner Meinung gering. Das Problem: Viele prominente Unterstützer predigen den digitalen Wandel, nutzen aber selbst keine Alternativen wie das #Fediverse. Statt echter Veränderung gibt es schicke Porträts, griffige Sprüche und eine Unterschrift. Wer wirklich etwas bewegen will, muss Alternativen aktiv nutzen, nicht nur irgendwo unterschreiben.
@kuketzblog Als jemand, der das seit 2 Jahren tut und auf den kommerziellen Kanälen für das Fediverse wirbt, muss ich ein wenig Wasser in den Wein gießen:
- auf Mastodon kann man wirklich viele Menschen erreichen
- auf z.B. PeerTube kann man kaum jemanden locken: obwohl ich knapp 1.500 Follower*innen hier habe und kein Algorithmus die Ausspielung von Beiträgen behindert, erreicht z.B. ein Podcast von mir auf PeerTube max. 20 Abrufe je Folge - auf Instagram kamen wir schon auf über 8.000. Mir scheint, dass v.a. bei Videoformaten die Bereitschaft zum Wechsel selbst dort gering ist, wo sich Menschen für Textbeiträge bereits ins Fediverse umorientiert haben.
Natürlich bleibe ich dennoch am Ball. Aber das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag kann zeitweise frustrieren.
@praesolgka
Ich sehe das in meinem Umfeld, dass das Fediverse für die meisten Menschen einfach zu kompliziert ist!
Die Leute wollen auf einfache Weise Beiträge teilen und vor allem konsumieren, und sich nicht ständig Gedanken darüber machen müssen, wie sie sich jetzt da oder dort wieder anmelden können, oder auf welchen Wegen jetzt was ausgespielt werden soll.
Die PeerTube App z.B. hat 2.3 Sterne im App-Store, und das halte ich noch für großzügig…
@Ulli Da liegt ein Problem. Dass man sich im Fediverse aktiv vernetzen muss, ist eine Sache. Aber der Zugang ist wirklich nicht so einfach. Ich habe über 2 Wochen benötigt, bis ich mal von einer Instanz die Zusage für ein #PeerTube-Konto hatte. Die Einrichtung und Nutzung läuft danach sehr einfach, die Software ist gut.
Ich würde mir ja ein #Fediverse-Tool wünschen, das es erlaubt, Beiträge als "differenziert", "weiterführend" etc. zu taggen und dann gezielt nach solchen konstruktiven Tröts zu suchen. Das fände ich ein schönes Gegenstück zum #Empörungsalgorithmus der kommerziellen Netzwerke.
@praesolgka@xn--baw-joa.social
Im Fediverse gibt es keine Investoren, wenn man sich hier also etwas wünscht, dann muss man Teil der Lösung werden.
@Ulli@mstdn.social
@praesolgka@xn--baw-joa.social
Was manchmal hilft, hier erstmal genau beschreiben was man ändern will.
Oft melden sich dann andere, die auch Interessen haben.
Wenn man dann mit denen zusammen einen Issue in GIT oder Codeberg einstellt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man wahrgenommen wird.
@Ulli@mstdn.social
@praesolgka
Die App Ivory hat Filterfunktionen, mit denen man (ich habe es selber aber noch nicht ausprobiert!) angeblich die Beiträge so filtern können soll, dass man z.B. nur in der Timeline hat, was schonmal geboostet, oder Favorisiert wurde.
Ich selber nutze die App vor allem weil ich an dem Punkt wieder in die Timeline einsteigen kann, an dem ich aufgehört habe, und das Geräteübergreifend.